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Ein Garten für Alle!

Tätigkeitsbericht bis Nov. 2017

Seit Sommer 2016 werden die Inhalte des Gartens der Religionen aufgearbeitet, um die Erschließungsmöglichkeiten des Ortes für Besucher zu erweitern. Seit Erscheinen einer entsprechenden Broschüre im Herbst 2016 wurde diese Arbeit fortgesetzt, und zwar mittels kontinuierlicher Überarbeitung digitaler Inhalte und Angebote. Außerdem wurden mehrere Schulungen zum Thema mit Interessierten veranstaltet. Das bereits etablierte Jahresprogramm wurde weiter veranstaltet und ebenfalls ausgebaut, so die Reihe “Dialog der Religionen“, Beteiligung an den Karlsruher Wochen gegen Rassismus, mehrere Veranstaltungen in den Heimattagen 2017, Sommerpicknick, öffentlichen Führungen sowie regelmäßige Führungen von Gruppen.

Das Jahr 2017 war auch geprägt von vertieftem gesellschaftspolitischem Engagement. So beteiligten wir uns an der Gegenaktion zum “Tag der deutschen Zukunft“ (#noTddZ) am 3. Juni. Am Tag davor beteiligten wir uns – ebenfalls als friedliches Zeichen in diesem Zusammenhang –  an der Aktion „Friedensklangweg“ der Christlich-Islamischen Gesellschaft Karlsruhe e.V.  vom Garten der Religionen zur Kirche St. Stephan. Dort führten wir ein sehr gut besuchtes interreligiöses Friedensgebet durch.


Außerdem beteiligte sich die AG Garten der Religionen äußerst intensiv und arbeitsaufwendig (aber auch sehr erfolgreich) an der Fortschreibung des Karlsruher Integrationsplans – in erster Linie im Teilhandlungsfeld Interreligiöser Dialog).



Die Führungen sind nach einem ersten „Boom“ 2015/16 zahlenmäßig etwas weniger, dies führen wir unter anderem auch auf die erweiterten Erschließungsmöglichkeiten (Broschüre) zurück. Sie sind dennoch zahlreich und werden weiterhin regelmäßig von Ausflugsgruppen, religionspädagogischen Gruppen, Studierendengruppen (Referendare, berufsbildende pädagogische Studiengänge,...), interreligiösen Gruppen, Gemeindegruppen,... und damit nicht nur von “Endverbrauchern“, sondern auch vermehrt von Multiplikatoren angefragt. So veröffentlichte z.B. der Stadtseniorenrat einen Beitrag in ihrer Jubiläumsbroschüre über den Garten der Religionen, nach dem er eine Führung gebucht hatte. Wir haben sogar “Stammkunden“ mit ihren jeweils wechselnden Gruppenteilnehmern! Außerdem werden auf Wunsch Vorträge angeboten.

Die Wahrnehmung von Öffentlichkeit und Presse sowie Wissenschaft (Bachelor-und Masterarbeiten von Studierenden) ist weiterhin spürbar und tendentiell steigend, die Beziehungen im Stadtquartier zu Bewohnern haben sich konkretisiert und intensiviert, was die Gartenanlage schützt und sicherlich auch dem  Angebot zugute kommt. Das Badische Staatstheater weiß unsere Arbeit und unsere Kompetenz augenscheinlich zu schätzen.

Die Arbeit der AG Garten der Religionen und die Gartenanlage haben inzwischen also über seine deutlich lokale Kernaufgabe hinaus regionale und überregionale Strahlkraft erlangt, z.B. auch sichtbar an der Anfrage seitens der “Gartentage Kurpfalz“ (und darauf folgender erstmaliger Beteiligung im Jahr 2017 an diesen). Wiederkehrend findet unsere Arbeit Erwähnung als Best Practice-Beispiel oder es finden Führungen, Telefonate und Interviews statt zu neuralgischen Fragestellungen in Bau- und nachfolgender Bespielungsphase, u.a. von anderen interreligiösen Dialoginitiativen. Das Landesministerium für Soziales und Integration hat Vertreter der AG Garten der Religionen im Oktober 2017 nach Stuttgart eingeladen, um dort an einem Termin mit den Kommunalen Landesverbänden inkl. Minister Manfred Lucha MdL zum Thema „Räte der Religionen auf den Weg bringen“ ihre Arbeit darzustellen.


Auch Bürgermeister Stapf und das Friedhofsamt sind auf die AG Garten der Religionen aufmerksam geworden. Deshalb arbeiten entsprechende Vertreter seit 2017 an regelmäßigen Terminen an einer interkulturellen und interreligiösen Öffnung des Hauptfriedhofes mit, konkretisiert in einem Projekt “Gärten der Tröstungen“.

Am Fest der Völkerverständigung zeigt die AG jährlich mit einem Stand Präsenz und setzt durch das eröffnende Friedensgebet ein deutliches Zeichen dafür, dass Religionen friedlich und friedenstiftend zusamenstehen können. Darüber hinaus finden regelmäßg gemeinsame Friedensgebete statt, oft anlässlich aktueller Themen.

Inhaltlich hat sich die Arbeit der AG  insofern gewandelt, dass religiöse Wissensvermittlung zugunsten von Formaten, die religiöses Miteinander erklären, erörtern, erzählen und fördern, etwas in den Hintergrund tritt. Wir versuchen dadurch interreligiöse Kompetenz (auch im Bezug auf das Miteinander von Nichtreligiösen und Religiösen) bei uns selbst und unseren Besuchern zu verbessern. Dies geschieht innerhalb der Führungen (ganz jenseits von „Sightseeing“) und unserer Veranstaltungen. Unterscheidungsvermögen zwischen (vielleicht für manche befremdlichen) religiösen Ausdrucksformen und wirklichen Gefahren für eine offene und friedliche Stadtgesellschaft sollen vermehrt entwickelt werden. Diese Arbeit wird kontinuierlich über 2017 hinaus fortgeführt und versucht aktuellen Problemstellungen zu begegnen und gesellschaftliche Debatten zu begleiten.

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